Warum weinen stark ist

Weinen ist ein unspezifischer emotionaler Ausdruck, welcher der Mimik zugeordnet wird und oft, aber nicht immer, mit Tränenfluss einhergeht. Weinen ist nicht an eine bestimmte Emotion gebunden und kommt nicht nur bei Schmerz, Trauer, Angst oder Ärger vor, sondern auch bei Freude.

Weinen kann uns helfen, gesünder zu leben

Die meisten von uns verstecken ihre Tränen, weil sie sich ihrer schämen. Wer einfach drauf los heult, gilt als schwach und labil. „Heulsuse“ – dieses Schmähwort kennen wir noch aus der Kindheit und das wollen wir auf keinen Fall mehr sein. Aber was tun, wenn es dich vor Verzweiflung oder Trauer beutelt? Versuchst du nicht auch, die Tränen runterzuschlucken und dir das Weinen zu verkneifen? Im besten Fall erlauben wir uns nur zu Hause im stillen Kämmerlein zu weinen. Doch eigentlich sollten wir das viel öfter tun und uns überhaupt nicht dafür schämen, denn Weinen trägt dazu bei, dass wir gesünder leben. Wie das geht? Genau so!

Weinen ist ein Zeichen von Stärke – sieben Gründe

Die Wissenschaft ist sich einig: Weinen ist gesund und sogar ein Zeichen von charakterlicher Stärke. Tatsächlich sind Menschen, die sich ihre Tränen erlauben, in der Regel gesünder als Menschen, die ihre Gefühle unterdrücken. So können weggedrückte Tränen zum Beispiel zu Magenproblemen, Depressionen oder Angstzuständen führen. Ja, sogar Asthma machen Mediziner dafür verantwortlich. Wer noch mehr Argumente braucht, um in Zukunft einfach öfters mal auf die Tränendrüse zu drücken – diese sieben Gründe werden dich garantiert überzeugen:

1. Wenn du deine Gefühle lebst und das Weinen nicht unterdrückst, lebst du gesünder, denn du stabilisierst dadurch deinen Gefühlshaushalt und befreist dein Gemüt von belastenden Emotionen.

2. Deine Atmung wird reguliert und Entspannung setzt ein. Nach dem Heulkrampf wirst du dich ruhiger fühlen.

3. Tränen vor dem Zubettgehen oder in der Nacht fördern einen ruhigen Schlaf.

4. Auch Heulen kann ein Kommunikationsmittel sein und führt in der Regel dazu, dass du besser verstanden wirst.

5. Da Tränenflüssigkeit randvoll mit antibakteriellen Substanzen wie Lysozym ist, reinigt und pflegt sie die Augen.

6. Die Tränendrüsen sind vergleichbar mit einem Chemielabor. Weinst du, werden Glückshormone wie Endorphine und beruhigende sowie schmerzstillende Substanzen freigesetzt.

7. Weinen hilft beim Stressabbau. Das ist auch der Grund, warum wir manchmal aus Überforderung losheulen.

Doch Vorsicht: Schummeln geht nicht. Wenn du einfach drauflos heulst, um etwas Bestimmtes zu erreichen, treten all die positiven Nebenwirkungen nicht auf. Um in den Genuss der gesunden Aspekte des Weinens zu kommen, gehört das ganze Spektrum der Gefühle dazu. Denn erst durch sie werden auch die wohltuenden Hormone und Botenstoffe freigesetzt.

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