Wie wir lernen, mit Stress umzugehen

Ob Pandemie, Weihnachts-, Familien-, oder Alltagstress. Was ist und heißt Stress eigentlich?

Negativer Stress wird in der Psychologie Distress genannt.

Es gibt verschiedene Arten von Stressfaktoren. Mentale Stressoren ergeben sich aus einer individuellen Bewertung von Hindernissen oder Problemen. Soziale Stressoren entstehen aus der Interaktion mit anderen Menschen.

Distress hat sowohl negative psychische sowie physische Folgen für uns. Es können sich z.B. Unruhe, Schlafstörungen, Rastlosigkeit, aber auch Nervosität, Kraftlosigkeit, Konzentrationsschwäche und chronische Müdigkeit entwickeln. Bei anhaltendem oder zunehmendem Distress können auch Allergien, Bluthochdruck, Sodbrennen und Verdauungsbeschwerden auftreten. Die Gefahr von Infektionen und Herzkreislauferkrankungen steigt.

Positiver Eustress kann in vielen Situationen unsere eigenen Kompetenzen erhöhen und uns aktiv und wirkungsvoll weiterhelfen. Dennoch sollten wir reflektiert und vorsichtig vorgehen, um negative Folgen wie körperliche Erkrankungen, Burnout oder Depression zu vermeiden.

Hier sind acht Tipps, wie du mit Stress umgehen kannst:

1. Akzeptiere die Umstände

Es ist okay, zuzugeben, dass bestimmte Situationen, berufliche Herausforderungen, Kinder, soziale Verpflichtungen oder andere Faktoren uns belasten. 

  • Schreibe deine Gedanken und Gefühle auf
  • Wertschätze deine gemeisterten Hürden

2. Finde eine Vertrauensperson

Es ist okay, nach Hilfe zu fragen. Wenn du dich öffnest und dich mitteilst, können andere Menschen dementsprechend reagieren, unterstützen, zuhören oder Rat geben. Dies können

  • Freunde, Familie
  • Kollegen, Nachbarn,
  • Telefonseelsorge
  • Psychologen, Coaches oder Therapeuten sein

3. Ändere deine Einstellung zum Stress

Es ist okay, was du subjektiv wahrnimmst. Dennoch kannst du Bewertungsmuster für bestimmte Situationen dauerhaft umdrehen. 

  • Identifiziere deine Bewertungsmuster
  • Hinterfrage deine Glaubenssätze
  • Etabliere neue Denk- und Verhaltensweisen

4. Werde aktiv und bewege dich

Es ist okay, wenn du keine große Lust auf Workouts hast. Bei allen Formen von Bewegung werden Stresshormone abgebaut und sowie die Sauerstoffversorgung und der Stoffwechsel angeregt – besonders an der frischen Luft. 

  • Kreise deinen Kopf, deine Schultern und deine Arme 
  • Geh spazieren oder fahr Fahrrad
  • Praktiziere Yoga oder tanze

5. Teile deine eigene Zeit und Verfügbarkeit ein

Es ist okay, weniger zu schaffen als geplant. Ein Fokus und Teilziele helfen dir bei der Stressbewältigung. 

  • Erstelle einen Zeitplan und mach regelmäßig Pausen
  • Schränke deine Erreichbarkeit ein
  • Schalte Social Media und andere Apps stumm
  • Grenze dich ab und sage ‚Nein‘
  • Streiche überflüssige To Dos

6. Suche Erholung und schalte ab

Es ist okay, wenn du dir Zeit für dich nimmst und auch mal bewusst nichts tust.

  • Lese, meditiere
  • Mache oder höre Musik oder singe
  • Spiel ein Spiel oder schau dir einen Film oder Serie an
  • Verbringe Zeit mit Freunden oder Familie
  • Ruh dich aus und schlafe ausreichend 

7. Lass deine Gefühle zu und los

Es ist okay, deinen Emotionen räum zu geben. Es ist gesünder, in Überforderungssituationen zu ‚explodieren‘ statt zu ‚implodieren‘.
Du kannst sogar lernen, deine Gefühle zu regulieren. 

  • Wende Atemübungen an
  • Schreie kurz auf, hüpfe oder boxe in ein Kissen 
  • Bewege deinen Körper intuitiv
  • Identifiziere deine Bedürfnisse und Wünsche

8. Kommuniziere deinen Stress

Es ist okay, sogar sinnvoll, auch im Job zu kommunizieren, wenn du dich überfordert fühlst.
Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern strahlt Stärke und Selbstbewusstsein aus.

  • Gebe Verantwortung ab
  • Verschiebe Deadlines
  • Priorisieren deine eigene Gesundheit

Wenn du Fragen hast oder Unterstützung im Umgang mit Stress oder deinen Stressoren brauchst, melde dich jederzeit gern.